www.virtual-station.de


Kunsttext - Kommentare




 
Ort/Örtlichkeit/Location

Der Körper ist ein Ort. Zunächst.
Der Ort eines Menschen, einer Person, eines Lebens, einer Biografie.
Der Körper hat Substanz, Konsistenz, Beschaffenheit, Ausdehnung, eine Morphologie, eine Gestalt;
er besitzt Kontinuität und Kohärenz.
Der Körper ist ein Schauplatz, ein Ausgangs- und Sammelpunkt,
ein Fokus und eine Quelle der Strahlung und Zerstreuung.
Der Körper ist individuell, unverwechselbar und einzigartig.
Der Körper reicht bis in die Zehenspitzen, bis ans Ende des ausgestreckten Armes,
bis in die Brustwarzen und die Eichel des errigierten Penis.
Der Körper reicht bis in die Haarspitzen, die Ohrläppchen, die Dornfortsätze der Wirbelsäule.
Der Körper reicht bis in die Lungenbläschen, die Riechschleimhäute, die Klitoris,
die Nasenspitze und die Wimpern.
Der Körper reicht nicht sich selbst.
Der Körper will außer sich sein.
Am meisten außer sich ist der Körper im Blick, im Sehen.
Aber auch die Stimme, das Geschrei sind größer und die Körperwärme, die Hitze.
Dann erst folgt die Tat, die Waffe, das Werkzeug, die Wirkung.
Der Steinwurf reicht weiter als der Arm
Die Schiffe tragen weiter als der Fuß.
Das geschriebene Wort klingt weiter als die erhobene Stimme.
Gewehre und Kanonen reichen weiter als der Steinwurf.
Gesetze wirken weiter als das gezogene Messer.
Armeen besetzten ferne Länder.
Telefonkabel und Funkstationen verwandeln den Globus in einen Hörraum.
Bildübertragung verlängert den Blick ins Unendliche.
Im world wide web endlich kollabiert der Feldherrnblick und alles Eroberergehabe,
alle Feldzüge und sämtliche Kolonisation.
Alle Orte sind einer und ein Ort ist alle anderen.
Jeder Ort wird potentiell jeder andere.
An jedem Ort ist die ganze Welt zu Hause.
Jeder Mensch ist ein Weltenbürger und ein Heimatloser.
Das Örtliche ist längst Folklore.
Jeder Körper ist ein Tummelplatz des globalen Zirkus.
Jeder Körper ist überALL und NIRWANA.
Das Individuelle und das Regionale, das Typische und das Spezielle,
das Ausgeprägte und das Eigenartige haben sich erübrigt.
Die Weltkultur ist überall bunt.
Der Weltkörper hat alle Facetten.
Nur codiert.
Der Code ist das Ende des Ortes.
Der Code ist das Ende des Körpers.

www.virtual-station.de
bahnhof blaufelden/hohenlohe

click here click here click here click here click here click here click here click here

chat-room und internet adresse
steigen Sie ein
gehen Sie auf die reise
blaufelden ist überall
die künstler: susanne gerber und jan gerber

gefunden über mehrere links, klicks, weit gereist hier gelandet erstaunt! ;)
be.phy <bernd@becode.de> - 27. oktober 2008 um 17:57:22 uhr

überall

vor tagesanbruch
in den bergen
ein erster
leichter Kuss
deine Stimme an meinem Ohr
so macht man das

Bezier bei Sonnenaufgang
Abflug in Montpellier
am frühen Morgen
dann Paris aus der Luft
Landung am Flugplatz
Charles De Gaulle
zwei Stunden
Aufenthalt in
der gläsernen Welt
wieder am Start
Abflug mit Verzögerung
nächste Landung
Köln Porz
eine Schönheit aus Metallgestänge
mit dem Taxi zum Bahnhof
gleich beim Dom
in den Eurocity
umsteigen in Mannheim
nach Stuttgart
am Hauptbahnhof ist
Weihnachtsmarkt
am Abend
der Regionalexpress
fährt aufs Land
vom einsamen Gleis
holt der Freund mich ab
trägt das Gepäck mir ins Haus

das Heft in das du
geschrieben hast
"für dich"
lege ich unter mein Kpfkissen
und träume wie
meine Lippen dich berühren

überall
überall <überall@überall.de> - 5. dezember 2005 um 15:23:56 uhr

BAHNGESPAECHE und BAHNGESPRECHE
(besonders im sommer bei der jim knopf bahn)
quack, quack macht die kuh und schwingt sich behende über die henne.
quack, quack macht der zug und sein tueren zu.
bald soll sie losgehen, die lange reise gen süden, wo die tauben im winter gegossen werden, weil es ihnen sonst zu kalt wird. wohngemeinschaten gibt es da natuerlich auch. nur viel kleiner, als sonst.
da ist es immer so heiss. nicht nur wegen der oekologie und dem gen in den tomaten (die tomaten sind da unten ja auch etwas voellog anderes, hier in worpswede). das koennte ja sonst auch jeder behaupten, oder?
erpel-eros <sunshinehero@hotmail.com> - 29. august 2000 um 14:23:13 uhr

Wenn die Person sich vom Körper und die Geschichte sich vom Ort gelöst hat, kann die Eisenbahn Tänzerin werden und das Ich sieht fern in der eigenen Vorstellung und Sex ist ein Treppenwitz über den keiner mehr lacht.
good-bye <body and space> - 20. mai 2000 um 09:44:19 uhr

NEXT SEX
http://www.aec.at/festival2000/index.html

cat maincoon <kuukuk@kuukuk.de> - 3. september 2000 um 23:02:35 uhr

the more we share the more we have.
copyright leonard nimoy
liphip <hiplip@hotmail.com> - 14. mai 2000 um 23:02:12 uhr

Durch die Eisenbahn wird der Raum getötet...
Heinrich Heine < 1843> - 30. märz 2000 um 11:52:55 uhr

Für Zeit, Körper und Lüste
sind Zeiten angebrochen, in denen sie der Miniaturisierung, der Fernsteuerung und dem Mikroprozessor ausgesetzt sind. Für diese Dinge gibt es nach menschlichen Maßstäben kein Idealprinzip mehr. Es bleiben nur noch miniaturisierte, konzentrierte, unmittelbar verfügbare Eindrücke. Diese Veränderung des Maßstabs wird überall sichtbar.
Dieser Körper, unser Körper, mit seinem Umfang, mit der Vielfalt und Komplexität seiner Organe, seinem Gewebe, seinen Funktionen, scheint nur noch überflüssig, konzentriert sich heute doch alles im Gehirn und in der genetischen Formel, die für sich allein die operationale Definition des Seins zusammenfassen.
Seitdem alle Ereignisse sich in den Städten ballen, die selbst wiederum im Begriff sind, sich auf einige herausragende miniaturisierte Punkte zu reduzieren, gleicht das Land, das riesige Land im geographischen Sinn, einem verödeten Körper, der gar nicht ausgedehnt sein braucht (und er langweilt einen sogar, wenn man ihn abseits der Autobahnen durchquert).
Und die Zeit: Was soll man zu dieser unermeßlichen Freizeit sagen, die uns gelassen wird, viel zu viel Zeit, die uns wie ein konturenloses Gelände umgibt, eine künftig in ihrem Ablauf nutzlose Dimension, da die Unmittelbarkeit der Kommunikation unseren Austausch in eine Abfolge von Augenblicken miniaturisiert hat.
Der Körper als Schauplatz, die Landschaft als Schauplatz, die Zeit als Schauplatz verschwinden mehr und mehr.
Jean Baudrillard <Das Andere selbst> - 4. april 2000 um 12:44:55 uhr


Die raum-zeitliche Wirklichkeit unserer physischen Fortbewegung und die Perspektive, nach der sich unsere Sicht der Welt seit über fünf Jahrhunderten richtete, weichen so allmählich einer Art Stereo- Wirklichkeit: einer gegenwärtigen Wirklichkeit, in der sich unsere Körper fortbewegen, und eine virtuelle Wirklichkeit, in der unsere Beziehung zur Welt und zu weit entfernten, auf anderen Kontinenten, auf der anderen Hemisphäre lebenden Menschen, eine immer größere Rolle spielen. Mit dieser Dominanz des orbitalen Standortes erzeugt die Unzahl der Beobachtungssatelliten, die im Orbit platziert werden, zunehmend eine globalitäre Sichtweise...dieser "Standort des Sirius" bedeutet das Ende jeglicher Perspektive.

"Nachrichten aus dem All", Paul Virilio

Paul Virilio - 20. märz 2000 um 15:47:01 uhr

Wir können nur noch in einen Raum implodieren, der in täglich zunehmendem Maß, entsprechend unserer wachsenden Mobilität, eingegrenzt wird, in den Raum des Flugverkehrs oder der Medien - bis es soweit kommt, daß alle Reisen bereits stattgefunden haben und alle Gelüste, sich zu zerstreuen, auszubrechen, die Umgebung zu wechseln, sich auf einen einzigen feststehenden Punkt konzentrieren, auf eine Immobilität, die nicht mehr Nicht-Bewegung, sondern potentielle Ubiquität, absolute Mobilität ist, die den eigentlichen Raum nichtig werden läßt, indem sie ihn unablässig und ohne Mühe durchquert...
Jean Baudrillard - 20. märz 2000 um 16:06:54 uhr

bahnhof blaufelden. hier bahnhof blaufelden.
bitte alles einsteigen! pfiff! und los!
susanne gerber <sus.a@kuukuk.de> - 17. märz 2000 um 19:57:35 uhr

Hej, a very fine idea, but where is the station ? Is a virt.station a virtual or a station ? Please love your own ideas and think, and feel - cause the aim of the game is to feel real good.
angee
art-agent kk universe - 17. märz 2000 um 21:15:18 uhr

Ja, Bahnhof. Wer versteht denn da wieder nur Bahnhof. Station, Krankenstation, Funkstation, Weltraumstation, Wetterstation, Bahnhofstation, Statik, Statistik, virtual station. Ein Ort auf jeden Fall. Fingiert und fiktiv und somit wieder real. Seit 17. März 2000 im world wide web. Seit 17. März 2000 in der realen Realität in Form von drei Plakaten im Bahnhof Blaufelden im Rahmen von "Kunstregion Bahn". Ein Ort danach. Eine Luftblase. Zum Verweilen. Ausschau halten. Vorhersagen wagen. Unsinn produzieren. Unterschlupf suchen. Sich verabreden. Botschaften hinterlassen. Pläne schmieden. Sich auf Abwege begeben. Ausflippen. Ausrasten. Zu sich kommen. Loslegen. Abfahren. Ankommen. Einsteigen. Aussteigen. Weiterfliegen. Na, was ist jetzt mit Bahnhof?
susanne gerber <sus.a@kuukuk.de> - 22. märz 2000 um 09:42:04 uhr

Hinreißende Hinreise

Eingehüllt in den samtigen Mantel deiner Stimme
Schlafe ich unruhig durch die längsten Dezembernächte
Deinem ungewissen Lächeln auf einem zugigen Bahnhof entgegen
Oder
Ströme fliesse plätschere ich
Im allgemeinen Gefälle der Eisenbahnwaggons
Nördlich erst und dann landeinwärts
Und denk doch ich laufe der Sonne entgegen
Die bann- und bahnbrechend auf mich wartet
Am Rande der Gleise
Oder
Jage ich gar der Liebe nach
Auf den Pisten des Fernverkehrs
Aufgerufen von den ersten längeren Tagen
Und Sirenengesang auf den Cassettendeck
Jage mit pochendem Puls zu Dir
Und ein wenig atemlos und verdutzt
Steig ich in Uelzen aus dem Abteil
Faun im Zug <märchenwelt> - 22. märz 2000 um 10:15:25 uhr

procedure as last year - where is bluefield ?
HÄHÄ
yes-man <same> - 19. märz 2000 um 20:38:02 uhr

bluefield is everywhere. we are all in a yellow submarine. called bluefield. congratulations yes-man.
no-man <came> - 20. märz 2000 um 16:11:44 uhr

Blaufelden ist ein Unterseeboot? Im Blautopf? Oder wo?
nixe - 20. märz 2000 um 16:13:57 uhr

Und deshalb, wenn du einen japanischen Effekt zu sehen wünscht, wirst du dich nicht wie ein Tourist verhalten und nach Tokio reisen. Im Gegenteil, du wirst zu Hause bleiben und dich in die Arbeit bestimmter japanischer Künstler vertiefen, und danach, wenn du den Geist ihres Stils in dich aufgenommen und ihre schöpferische Art des Sehens begriffen hast, wirst du nachmittags im Park sitzen oder die Piccadilly hinunterschlendern, und falls du dort nicht einen entschiedenen japanischen Effekt gewahrst, wirst du ihn nirgens sehen.
Oscar Wilde <Der Verfall der Lüge> - 20. märz 2000 um 16:49:44 uhr

Feldblauen, Ferkelmarkt, Rosenkohl in Hohenloh
Das kann doch nicht etwa
Rooty <yes, no> - 20. märz 2000 um 22:51:04 uhr

in blaufelden sind die felder blau
drum komm doch mal
nun trau dich, schau
in blaufelden sind die felder blau
wir blaufeldener <bluemail> - 21. märz 2000 um 09:04:45 uhr

bluetrain, bluetrain, going so fast...
nowhere is bluetrain and everywhere
go by bluetrain, bluetrain, bluetrain
nowheretrain - 21. märz 2000 um 09:12:34 uhr

Da war eine junge Frau in Blaufelden,
Die hielt im Arm ihren Helden,
Dort hatte er nicht viel zu melden,
Deshalb blieb er,
Das ist gar nicht selten.
Mrs.Hothrow <Limerick> - 21. märz 2000 um 09:22:56 uhr

Je länger wir uns mit Ästhetik beschäftigen, um so klarer wird, dass sie das Netz ist, mit dem wir das Leben einfangen, das Raster, mit dem wir unsere Realität konstruieren. Die Ästhetik wird zum Vermittlungsinstrument und ist die Vermittlung. Es gibt nichts, was aussehalb unserer Symbolisationsfähigkeit Welt bedeutet, die Symbolisierung, also die Ästhetisierung ist die Welt. Wurde früher Ästhetik als Theorie des Schönen, der Kunst definiert, ist sie heute - in der Medienwelt der Bilder, Texte und Töne, in der schließlich alles vermittelt ist, die Realität ist - die Schnittstelle zur Generierung der je eigenen Realität. Alles ist Ästhetik, weil uns die Weltbilder umgarnen und wir unser eigenes Weltbild immer neu erstellen müssen.
Johann Lischka <Splitter. Ästhetik> - 22. märz 2000 um 10:32:13 uhr

Utopien sind Entwürfe, die aus dem Kopf geboren werden, wie Pallas Athene aus dem Kopf des Zeus. Vermeintlich dienen sie der Verbesserung der Welt und des Menschen - aber ihre eigentliche Funktion besteht darin eine andere Welt und andere Menschen zu schaffen.
Christina von Braun <Nichtich - Logik,Lüge,Libido> - 22. märz 2000 um 10:36:34 uhr

Heute
MASTER CHARGE "Rhythm & Blues"
Jannis Ritsos, Roland Hank, Günther Dietel
www.künstlerkneipe-gleis1.de <bahnhof waldenburg> - 22. märz 2000 um 10:45:15 uhr

Das Prinzip des Fahrens widerspricht ausführlich dem des Laufens, d.h. der natürlichen, gottgegebenen Fortbewegung.
Natürlich ist in einem schnelleren Bewungsablauf, hier also dem Fahren, eine vielfältigere Erfahrungswarnehmung implementiert.
Doch warum Menschlein musst du in die Ferne schweifen, erfüllt von beißenden Gefühlen der Depression und einer Reihe von Minderwerigkeitskomplexen, evoziert bei den fließenden Übergängen dieses technisierten Zeitalters, wenn vor deiner Türschwelle unbekannte Paradiese dir entgegenlächen und zärtlich liebkosen.

Dennoch plastiziert die Eisenbahn von allen bisher kreirten Fortbewegungsmittlen noch am Häufigsten das Sentiment artgerechter Bewegung, die nicht nur des eigentlichen Ziel willens geschieht, denn man befindet sich im kommunikativen Kontakt zu anderen Menschen.
Norbert Meier <Norbert.Meier@t-online.de> - 12. dezember 2002 um 00:34:42 uhr

Liebeserklärung an Blaufelden
Also ehrlich gesagt, kenne ich Blaufelden nur ganz flüchtig. Ein paarmal durchgefahren. Meistens in der Nacht. Von Hamburg kommend oder weiter nördlich. Auch schon mal fein Essen gegangen. Das wars. Besser weiss ich wofür Blaufelden steht. Was man über Blaufelden sagt. Blaufelden liegt am Rande der bewohnten Welt. Tiefstes Hohenlohe. In der nächsten Rationalisierungswelle, wenn das Land wieder ein bisschen effektiver organisiert wird, könnte es passieren, dass Blaufelden durch die Maschen des Netzes fällt. Eine Leerstelle im stringenten Globalisierungsgerüst. Blaufelden wäre dann eine Welt für sich selbst. Und wenn die Bahnstrecke stillgelegt ist, der Bahnhof anderweitig genutzt wird, die Strasse immer mehr Schlammlöcher bekommt, dann sind vielleicht die Kabelanschlüsse der Telekommunikation die einzigen Schläuche zur Aussenwelt. Aber, Vorsicht, Blaufelden ist überall. Auch wenn anderorts die Felder vielleicht andersfarbig sein mögen. Der Absturz, der Einbruch, der Bedeutungsverlust lauern auch dort. Warum also nicht Blaufelden? Wer weiss schon was bleiben wird wenn die global geknüpfte Netzstrukturwelt bleich und schlapp als Vergangenheit den Globus überzieht. Ob nicht eine eigensinnige kleine Welt wie Blaufelden dann auf den Plan tritt. Es lässt sich schwer vorhersehen. Also noch mal. Blaufelden ist so gut und so schlecht wie jeder andere Ort von dem www.vitual-station.de ihren Ausgang nehmen kann. I love Blaufelden.

susanne gerber <sus.a@kuukuk.de> - 22. märz 2000 um 22:01:31 uhr

Strawberries are strawberries
but
blueberries are not blueberries
free after Nietzsche
Blueberryhill Jonathan - 23. märz 2000 um 19:32:46 uhr

Hmmm.... Mininimal-Design.. Geschmacksache..
Alles in allem hinterlässt die Seite leider IMHO den Eindruck einer Textwüste... Sorry..!

Bye,

Pablo
BAD Pablo <Bad_Pablo@team-bernasconi.de> - 25. märz 2000 um 20:18:13 uhr

text oder wüste? wüster text? wer wüsste das nicht gerne? geschriebene sprache wird nun mal zu text. text the text. oder verwüste die wüste. ich nenne das KUNSTTEXT. und ich erkläre diesen ganzen text zum kunstwerk. mit oder ohne geschmack. never mind bad pablo pico bello. alles gute. vor allem gute kunst. so long.
susanne gerber <sus.a@kuukuk.de> - 25. märz 2000 um 22:30:38 uhr

wenn der seelenschmerz sich im körper wiederfindet - hilft weder
honig, minze oder freund. hab geduld! ich übe LEBEN.
charlotte <handy: 0179/6051474> - 13. januar 2001 um 09:18:11 uhr

Und was wird aus einem Gedanken der einfach in die Welt entlassen wird? Wie ein Stein ins Wasser? Wie ein Vogel in die Luft? Ein formulierter Gedanke. Ein Kunsttext zum Beispiel. Ein Text, der die These aufstellt, daß dem Körper seine eigene Überschreitung innewohnt. Dem wundervollen Körper. Eine Selbstüberschreitung, die den Körper als Ort erübrigt. So daß das Ende des Ortes bereits am Anfang des Körpers mitgedacht wäre. Ein solcher Gedanke. Im Internet. Im Jahr 2000. Welche Kreise wird der Wurf ziehen? Wie tief dringt er ein? Welche Veränderungen zeigt die Oberfläche? Spricht der Körper? Mit den verlassenen Mündern? Den ausgestorbenen Bahnhöfen?
ein stein <ins wasser> - 28. märz 2000 um 21:50:53 uhr

Neben den Dingen ist es also vor allem der Körper, als Eckpfeiler der historischen Weltauffassung, der durch die Techno-Transformation der Welt in seiner historischen Erscheinungsform verschwindet; und mit ihm die historische Welt.
Peter Weibel <Ära der Absens> - 30. märz 2000 um 12:00:53 uhr

Eigentlich ist die Wachsfigur der Schauplatz, in der der Schein der Humanität sich überschlägt. In ihr kommt nämlich Oberfläche, Teint und Kolorit des Menschen so vollkommen und unüberbietbar treu zum Ausdruck, dass diese Wiedergabe seine Scheins sich selber überschlägt und nun die Puppe nichts darstellt als die schrecklich durchtriebene Vermittlung zwischen Eingeweide und Kostüm.
Walter Benjamin <Aufzeichnungen> - 19. april 2000 um 12:15:04 uhr

subject and body
inwieweit ist das subjekt an den körper gebunden? was ist das subjektive eines architekturkörpers, eines textkörpers? gibt es den subjektfreien körper? das körperlose subjekt? der körper. das subjekt. ist der körper ein maskulines phänomen? erklärt das nicht vieles?
susanne gerber <sus.a@kuukuk.de> - 19. april 2000 um 12:01:22 uhr

HIMMELSKÖRPER
Stern <Warte> - 19. april 2000 um 12:03:40 uhr

Der globale Zirkus.
Die Weltarena.
Das Erdenrund.
Globe Theatre.
Wenn sich Kerstin und Alex lieben im Big-Brother-House
ist die ganze Welt dabei.
Und Alex und Kerstin sind ab jetzt
bei allen, die sich lieben.
Der Körper schwillt an zur Erdkugel.
Und platzt wie eine Seifenblase.
Grüsse an Herrn Sloterdijk.
An dieser Stelle.
Sphärenklänge.
Der grosse Knall.
Big Bang.
Big Brother.
Big Ben.
Never mind.
Wer nichts von Weltbedeutung sagt,
soll schweigen.
Aber für die Welt
hat alles Bedeutung.
Nur zum Trost.
Das weltweite Geplapper kann weitergehen.
Der globale Zirkus hat Gala-Premiere.
Auch heute.
Auch hier.
virtual s. <v.station> - 31. märz 2000 um 11:53:23 uhr

freitag im kino

eXsistenz, der film von david cronenberg, ist ein spiel im spiel im spiel und das kino ist ein spiel und das leben ist ein spiel.
der film bemüht und bemüssigt sich in den ersten sequenzen von der vierten in die fünfte spielebene zu gelangen während Du schmerzlicherweise drei kinoplätze entfernt sitzt. mir fällt kein plausibler vorwand ein, dass ich mich jetzt, wo der film schon läuft, noch neben Dich setzten kann. also verzichte ich vorläufig auf diese handlungsebene und folge david cronenberg in die pervertierte welt. im spiel gibt es einen eindringling, der mit einer waffe, die wie ein abgefressenes hühnchen aussieht, die situation aufmischt: tumult und flucht und da ist das paar. bonnie and clyde. es geht um körperöffnungen. einschuss, bioport (eine steckdose ins rückenmark) und dann, angekommen im spiel, auch ein bisschen um sex. ich schaue zwischendurch mal zu Dir, drei sitze weiter, millionen lichtjahre entfernt. aber Du erwiderst meinen blick. eine winzig kleine komplizenschaft in dieser welt. von sex ist jetzt nicht mehr die rede im spielfilmspiel sondern vom tier. von der animalischen resource tier für die biotechnologie der spiele. wow. eine wüste metzelei. auf fliessbändern im wald fällt das getier den wissenden schlachterhänden zum opfer. hier eine membran, dort eine organelle, angereichert mit dns. und das alles in alten maroden scheunen und verlassenen touristenpensionen. ein grandioser ekelschweinkram. die tierchen sind selbst schon absichtvoll mutativ verändert. das tier zum film, das maskottchen, die doppelkopfamphibienechse legt durch ihr auftauchen die analytische fährte zum späteren aha-erlebnis : ach so, wir waren schon seit beginn des films im spiel. bloss im anderen...
leider kommt jetzt noch eine geringe komplikation hinzu. Jetzt, also echt jetzt, in meiner auch noch stattfindenden, bescheidenen wirklichkeit, die ganz sicher auch nur ein spiel ist, in meinem persönlichen heimspiel sozusagen, sitze ich am samstagmorgen allein im bett. bademantel an. Und den phantastischen handheld-pc eingestöpselt in die steckdose in der wand (no bioport) und schreibe die geschichte vom freitag abend als e-mail an Dich, der Du drei strassen weiter auch ein bett hast und einen internetanschluss. und ich werde das gefühl nicht los, dass Du mir verdammt fehlst heute morgen im bett. so dass ich auf die strasse laufen könnte im regen und einen beliebigen menschen mit der pfote meiner geilen katze erschiessen möchte. die geschosse sind katzenzungen und zergehen im munde. aber ich schreibe bloss in den baby-pc was ja auch schon eine tätlichkeit ist, eine erotische. katzen, übrigens, kommen gar nicht vor bei cronenberg, aber hunde. oder eigentlich nur ein hund .eine art ungarischer hirtenhund, der etwas versteht von waffen, auch wenn sie wie hühnchenknochen aussehen und der zuguterletzt, nämlich am furiosen ende des films sogar ein eigenes hundepistolenhalfter unterm Fell überm Fell trägt und so für das richtige filmpärchen die knarren liefert für eine echte bonnieandclydeschiesserei.


exsistenz <david cronenberg> - 3. april 2000 um 11:43:54 uhr

Eine peinigende Vorstellung:
daß von einem bestimmten Zeitpunkt ab die Geschichte nicht mehr wirklich war. Ohne es zu merken, hätte die Menschheit insgesamt die Wirklichkeit plötzlich verlassen; alles, was seither geschehen sei, wäre gar nicht wahr; wir könnten es aber nicht merken.
Elias Canetti <Die Provinz des Menschen> - 4. april 2000 um 11:27:07 uhr


vitual-station ist kein raum, kein ort, kein körper. was ist es dann? was kann es sein? eine selbstbezügliche menge von zeichen. ein pool. urschleim. ursuppe. urtierchen. ein intelligentes system. null und eins. eine falle. ein köder. ejakulat. ein schwarzes loch. black whole. the whole. das ganze. alles. eine schneisse. eine schleusse. ein modus. ein code. kraftfeld. teilchen. energie. beschleunigung. wahrscheinlichkeit. abflug. abfahrt. depature...
susanne gerber <sus.a@kuukuk.de> - 4. april 2000 um 17:51:22 uhr

zw-ei-fel
Robert Krämer <1660-17@onlinehome.de> - 14. juli 2002 um 21:49:31 uhr

Geburtsanzeige

Hiermit geben wir die Geburt unserer Tochter

VIRTUAL-STATUE
am 04.04.2000
im internet

bekannt

zu bits and bytes gerührt
die Eltern:

Miss Freiheitsstatue New York
Mister Pa Zi Fick Weltmeere

das Töchterchen ist ein beflügelter Gedanke
und erfreut sich bester Gesundheit
birth-station <virtual-hospital> - 5. april 2000 um 13:26:44 uhr

zwischen blaufelden und gelbfelden liegen blaugelben, grünfelden, rotfelden, orangefelden,
lilafelden, braunfelden, graufelden liegt zwischen weißfelden
und schwarzfelden.
wo denn sonst.
wo sollte blaufelden denn sonst liegen
wenn nicht an der bahnlinie zwischen
südfelden und nordfelden, ostfelden und westfelden ?
das ist keine metaphorik,
und zwar gar keine -
nähere Infooooooormat-Ionen findet man im
Kunstkatalog KunstRegionBahn2000,
Verlag Paul Swiridoff, Künzelsau-Gaisbach,
der natürlich genau am Ostersonntag erscheint,
wann denn sonst - dort steht die wahrheit über feldfelden.
Aalternativ:
blauacker
blauwiesen
blauwäldern
blaufeldern
blaufarnen
blaumoosen
blaufluren
blaulanden
blaublauen -
und blaubahnen !!!
art-agent-orange <hans.a.graef@t-online.de> - 5. april 2000 um 18:47:24 uhr

Psychologischer Körper, verdrängter, neurotischer Körper, Ort der Phantasmas, Spiegel der Andersheit, Spiegel der Identität, Ort des seinem eigenen Bild und seinem eigenen Begehren preisgegebenen Subjekts ...
Nach dem Körper der Metamorphose, nach dem der Metapher haben wir es jetzt mit dem der Metastase zu tun. Die Metapher war noch eine Figur der Absonderung (figure de l`exil): Absonderung der Seele vom Körper, des Begehrens von seinem Objekt, des Sinns von der Sprache. Aber die Absonderung sorgt stets für eine ansehnliche Distanz, für pathetische, dramatische, kritische, ästhetische Distanz, für Zufriedenheit des Verwaisten in seiner eigenen Welt; Sie ist die Idealfigur des Territoriums. Dagegen ist die Deterritorialisierung keineswegs mehr Absonderung und keineswegs mehr eine metaphorische Figur, sondern eine methastatische Figur. Figur eines Entzugs von Sinn und Territorium, einer Lobotomie des Körpers, die sich aus der Verwirrung der Kreisläufe ergibt. Die mit Elektroschocks behandelte, lobotomisierte Seele ist lediglich noch eine Gehirnwindung ...
Die religiöse, metaphysische oder philosophische Definition des Seins hat einer operationalen Definition in der Begrifflichkeit des genetischen Codes und der Gehirnstruktur den Platz geräumt.


Jean Baudrillard <Das Andere selbst> - 6. april 2000 um 16:50:57 uhr

Keimbahn.de

Und die Sexualität ,das Vehikel der Arterhaltung von Generation zu Generation: der Zug ins Allgemeine auf den das Individuum nur allzugern aufspringt. Gibt nicht durch die Sexualität das Individuum seine höchst spezielle körperliche Ausprägung auf zugunsten der Spezies, der Art "Mensch"? Ist nicht in Gesellschaften, die auf der bürgerlichen Familie basieren, die Anstrengung gemacht, durch die Sicherstellung der Abstammung, aus der ständig drohenden Verallgemeinerung ins Arttypische die Eigenart des Familienmerkmals, die Familienähnlichkeit heraus zu kristallisieren? So, daß ein Ort auszumachen wäre in der sich ständig rekombinierenden Artensuppe? Gesamtgeschichtlich betrachtet sicher ein zum Scheitern verurteilter Versuch. Da der weitestgehenden Form des Individualismus, der idealisierten größtmöglichen Übereinstimmung von Person und Körper, deren Überschreitung und Demontage folgt. Die Überschreitung ist der Star, der perfekte Schein des hergestellten Individuums. Die Demontage ist die multi-multiple Persönlichkeit im globalen Netz, real und virtuell. Für beide sind nationale, lokale, familiäre, sexuelle Identität nur in als Spielarten möglich. Als tatsächliche Bindung und Verbindlichkeit wird Identität zum Hindernis.
Der Sieg der Kopfgeburt also. Die Schicksalsgöttin Sexualität wird damit entlastet und entlassen als lustig/lustvolles Treiben. Warum nicht im Internet.



susanne gerber <sus.a@kuukuk.de> - 6. april 2000 um 16:53:40 uhr

Das Human Genom Projekt ist weitgehend vollendet. Die Basensequenz. Das Geheimnis Mensch. Welcher Abschnitt dient jeweils zur Synthese welcher Aminosäure? Der Miniaturisierung, der GENialen auf der Spur. Eine Frage des WO und des WIE. Es lockt der tiefe Blick ins Schöpferhandwerk. Es lockt das grosse Geld. Unverdrossen und ganz sicher genetisch vorprogrammiert wird es Frühling. Wenn auch etwas unterkühlt. Wo mögen die Frühlingsgefühle lokalisiert sein in der Himmelssprache Basensequenz? Welches Chromosom neigt sich welchem verliebt zu? Sinnt nach über ein kurzweiliges Crossing-Over? Nein, bitte nicht so. Erst die Erkenntnis, dann der Comic. Auf jeden Fall: wir befinden uns in schneller Fahrt. Das wird auch die Basensequenz uns nicht vergessen machen. GENau!
Genetischer Code <DNS> - 7. april 2000 um 12:32:05 uhr


das nest
brutstätte
gesichert
in einer astgabel
anvertraut
der kosmischen bahn
des planeten
zufluchtsort
weich und rund
die rückkehr
bleibt ausgeschlossen
frühling <2000> - 7. april 2000 um 14:09:34 uhr

Wirksam wird das assoziative System Hirn nur in der Dynamik seiner Reaktionen. Wenn das Ich irgenwo zu orten ist, dann nicht in der Konnektivität des Systems, sondern in der Systemdynamik. Das in der fortlaufenden Abbildung der Dynamik in sich konturierte Erregungsprofil wirkt zurück und verändert die Textur, über die sich diese Dynamik vermittelt... Die Regeln,nach denen das System operiert, werdenin diesem Wechselverhältnis modifiziert oder sogar - nach Massgabe der organischen Anlage - überhaupt erst geschaffen...Die Idee, das Ich in die neuronale Struktur zu binden, scheint von diesen Überlegungen her fragwürdig. Andererseits lassen sich Regeln formulieren, die die Operationalität des Ichs bestimmen. Diese Regeln sind der Topologie des Nervensystems implementiert. hierbei ist aber kein Ort - im engeren Sinne - auszuweisen, an dem sich die eine oder andere Reaktion des Ichs "ereignet". wir stehen in einer entsprechenden Analyse auf einer Ebene, auf der wir versuchen, eine Systemdynamik zu zeichnen, die erst verständlich wird, wenn wir die Interaktion aller Elemente des Systems insgesamt begreifen. Wir können hierbei feststellen, dass auch die Aussenwelt in das Erregungsgefüge eingreift, in dem sich uns das Ich vermittelt. Eine ausseninduzierte Erregung wird aber - hirnintern - im gleichen Vokabular wie eine binneninduzierte Erregung erfasst...Wäre dies nun ein Bild, in dem das Ich zu zeichnen wäre? Es scheint eher, dass in einem solchen Entwurf die Frage nach der Lokalisierung des Ichs aufgegeben wurde.
Olaf Breidbach <Die Materialisierung des Ich> - 7. april 2000 um 17:01:56 uhr

Das Fehlen eines absoluten Zustands der Ruhe bedeutet, dass man nicht bestimmen kann, ob zwei Ereignisse, die zu verschiedenen Zeitpunkten stattfanden, am gleichen Ort im gleichen Raum vorkamen. Nehmen wir an, der Tischtennisball im Zug springt senkrecht hoch und runter, so dass er im Abstand von einer Sekunde zweimal an der selben Stelle des Tisches aufprallt. Für jemanden, der am Gleis steht, würden die beiden Reflexionen des Balles etwa fünfzig Meter auseinanderliegen, weil der Zug diese Strecke in der Zwischenzeit zurückgelegt hätte. Das Nichtvorhandensein eines absoluten Ruhepunktes bedeutet also, dass man einem Ereignis entgegen der Auffassung des Aristoteles keine abolute Position im Raum zuweisen kann. Die Positionen von Ereignissen und die Abstande zwischen ihnen wären verschieden, je nachdem, ob sich der Beobachter im Zug oder am Gleis befindet, und es gibt keinen Grund, die eine Beobachterposition der anderen vorzuziehen.
Stephen W.Hawking <Eine kurze Geschichte der Zeit...> - 8. april 2000 um 17:40:47 uhr

Ohne fernen Horizont besteht keine Möglichkeit mehr, die Realität zu erkennen, und wir stürzen in die Zeit eines Falls, der demjenigen der gefallenen Engel ähnelt, womit der Horizont der Erde dann nichts anderes als eine weitere >Engelsbucht< wäre. Eine philosophische Enttäuschung, bei der mit dem Naturbegriff der Aufklärung im Zeitalter der Lichtgeschwindigkeit der Realitätsbegriff verschwömme.
Paul Virilio <Fluchtgeschwindigkeit> - 8. april 2000 um 18:19:25 uhr

Die Video-Technologie zerstört mit ihren Rewind-, Forward- und Repeat-Tasten die lineare Zeit. Zeit wird im Video-Dom ein Muster kombinatorischen Fiktionen. Die Logik des Kombinatorischen erstreckt sich aber auch auf den Raum. Denn der Raum ist sozusagen der Leib der Zeit. Wird die Zeit fragmentarisiert, so auch der Raum. Zumal wir es in der elektronischen Techno-Welt ohnehin mit einem temporalisierten Raum zu tun haben, mit einem Raum, der in Zeiteinheiten (statt Raumeinheiten) gemessen wird. In dieser kombinatorischen Logik von spatialen und temporalen Muster zersplittert, zerbricht die visuelle Pyramide und multipliziert sich zu einem Hyperkubus, zu einem Polyhedron, zu einem dekomponierten Torso, zu einem Rössler-Band oder einem anderen chaotischen Attraktor.
Peter Weibel <Die virtuelle Stadt im telematischen Raum> - 9. april 2000 um 10:08:50 uhr

Suche eigentlich ein Bild vom Lorenz Attraktor.
Wie kann denn sich eine visuelle Pyramide multiplizieren?
Hoffentlich sind hier nicht nur angelesene Schlagworte aneinandergereiht.
Volker Block <volker.block@t-online.de> - 20. januar 2002 um 05:13:51 uhr

gut so, volker!
immmer auf dem teppich bleiben
volker <volkerblock@t-online.de> - 4. dezember 2003 um 21:46:05 uhr

Das traditionelle Raumbild ist das vor einem halben Jahrtausend geborene perspektivische, in dem von einem festen absoluten Standpunkt aus der Raum als unendliche, homogene, dreidimensiolae Ausdehnung...angesehen wird. Das entscheidende Novum des Kubismus ist die Verdängung des absoluten Standpunkts durch den relativen. Die Künstler empfinden...als das Wesentliche des Raumes seine unwirkliche Allseitigkeit... und dass man im Raum wandern muss, um ihn wirklich dreidimensional zu erleben. So verschwindet in weiteren Verlauf der abstrakten Kunstentwicklung, so im späten Konstruktivismus, die absolute Ausdehnung der Körper. Die Materie wird schliesslich inreine Flächen und Linien aufgelöst, die, masselos und durchsichtig, sich durchdringen. So entsteht...der Raum als Durchkreuzung von Bewegungs- und Energieströmen.
Alexander Dorner <1931> - 9. april 2000 um 10:21:16 uhr

Perspektive, Proportion und Skalierung werden zu frei flottierenden Werten...Es gibt in der virtuellen Architektur keinen festen absoluten Standpunkt, weder für den Benützer noch die Produkte. Der Ton kommt nicht mehr aus einer festen Quelle, sondern folgt dem Bewohner durch die Räume des Hauses.Körperlose Informationen durchdringen den Raum, die Sensoren schaffen eine "unwirkliche Allseitigkeit". Das Haus wird zu einem Datenanzug, der lokal steuerbar ist: An jedem Ort des Hauses bin ich mit der Gesamtheit des Hauses in Kontakt, sogar ausserhalb des Hauses.
Peter Weibel <Die virtuelle Stadt im telematischen Raum> - 9. april 2000 um 10:32:53 uhr

Der Körper will ausser sich sein
susanne gerber <sus.a@kuukuk.de> - 9. april 2000 um 10:37:06 uhr

ich bin ein zitat
du bist ein zitat
er ist ein zitat
sie ist ein zitat, natürlic
ist es ein zitat

wir sind zwei zitate
ihr seid drei zitate
sie sind vier zitate
ergo
zitierte zitate sind kollektiv
im imperativ des zitierens
das stiftet den sinn der zitierten
und der zitierenden
der zitierererererererererererererererererererer
yes
please translate in english
in chinese
in bluefield
blue-art
by paulpaulpaulpaulpaul......
bekannt <habe ich> - 9. april 2000 um 21:04:29 uhr

Die Geburt, der erste Atemzug ist ein Ausgangspunkt. Die Taste des Recorders steht auf >Forward<. Atmen, saugen, wachsen. Diese Sinne. Dieses Nervensystem. Der bestürzende Sturz ins Erdendasein. Jährt sich heute. Zum zwanzigsten mal. Im Jahr zweitausend. Gutes Timing. Also ist heute >virtual-party< auf den immateriellen Brettern von >virtual-station<. Wir kommen all und gratuliiieren dem Jan zum Geburtstag heut. Happy Birthday! Happy Twenty! Alles Gute für die nächsten tausend Jahre! Fröhliche Raumzeit bis dahin! Und ein genüssliches Leben!
Happy <Birthday> - 10. april 2000 um 11:40:35 uhr

vor genau 7305 Tagen
das "Licht" der "Welt" er-blickt
und jetzt
Weihnachten und Ostern an einem tag !
UND Himmelfahrt im Internetz !!
Da kann mensch wriklich nur gratulieren
bei den Per-Speck-Tiefen
Abi in der Tasche
Zukunft im Sack
But: why dont you have a party in
bluefielden ?
Unbedingt nachholen !
Grreetings und Sa-yonara
KK00HA_aha......

Hans Natürlich <stimmt> - 10. april 2000 um 20:40:35 uhr

Erneut französische Gartenzwerge befreit

Die "Befreiungsfront für Gartenzwerge" ist jetzt auch in der französischen Hauptstadt aktiv. Aus einer Gartenzwerg-Ausstellung am Schloss Bagatelle im Pariser Bois de Boulonge sind etwa 20 zeitgenössische Gnome verschwunden. Zu der Entführung bekannte sich der Parkverwaltung zufolge eine "Befreiungsfront für Gartenzwerge - Abteilung Paris". In einem Communiqué verlangte sie die "sofortige Schließung dieser hässlichen Ausstellung, die bedingungslose Freilassung der noch gefangenen Zwerge" und ihre Rückkehr in die Wälder. Seit 1996 werden in Frankreich immer wieder Gartenzwerge entführt. Anfangs standen Kunststudenten hinter der Aktion.

jan gerber <jan.gerber@kuukuk.de> - 11. april 2000 um 11:53:38 uhr

Der Gnom und das Genom. Kleinwüchsigkeit und Miniaturisierung. Wo liegt das Gen für Körpergrösse ? Welcher ästhetischen Kategorie gehört der Gartenzwerg an? Der kleine Wicht, der träumt vom Schönen und Erhabenen und dabei beinahe von der KANTe der Gartenmauer fällt. Was soll er in den verlassenen Wäldern , die sich selbst zum Sterben nur schwer entschliessen können. Das Plankton produziert sowieso mehr Sauerstoff. Dafür aber keinen Schatten und keine Märchen. GRIMMig droht das Zwerglein mit dem Spaten. Wann übrigens wird das Genom des Spatens entschlüsselt sein? So dass, durch Genmanipulation, das Erbgut eines gewöhnlichen Gartenspatens einen Mini-Gartenzwerg-Spaten liefern könnte. Knifflige Zukunftsfragen. Nur noch zu überbieten mit einer ästhetischen Rehabilitation des Gartenzwergs. Auch das ist nach Sloterdijk ja womöglich gentisch zu lösen. Ansonsten hirnchirurgisch bei Mensch und Zwerg. Its all a matter of localisation. Wenn aber, und das steht zu befüchten, der Ort als Ort gar nicht mehr auffindbar ist? Wenn die Unschärfe greift? Wenn jeder Ort jedem anderen gleicht? Ist der Mensch dann ein Gartenzwerg? Ist jeder Gartenzwerg dann ein Kunstwerk? Ist jeder Mensch ein Kunstwerk? Und wen soll man wovon freilassen? Schöne neue Welt. Das hätte selbst Beuys sich nicht träumen lassen. Oder doch?
kunst und <kitsch> - 13. april 2000 um 09:40:13 uhr

also ich glaube,d as stimmt,
was ihr da geschrieben habt,
mit dem körper und so
wie die engländer sagen
my body is over the ocean
was heißt eigentlich GARDENGNOME in englisch ?
mail up
Debile Sladtkotz <philosoph> - 13. april 2000 um 23:08:27 uhr

Rot am See, Schrozberg, Niederstetten, Weikersheim, Bad Mergentheim
- und mittendrin die Bahnstation BLAUFELDEN.
Die Höfe der Strecke Crailsheim - Lauda haben einen einheiltichen architektonischen stil, eine analoge Dimension und eine fast digitale Verlassenheit. Ein Angestellter bestellt diese Höfe der Bahn, gelegentliche Bahnzüge erinnern an die gute alte Bahnzeit - und ldaasen ahnen, was dort in 20 Jahren wieder los sein wird. der Bahn-Körper wird wieder vibrieren, Menschen-Körper besteigen Züge der grenzenlosen Mobilität - ob nach Rothenburg oder Peking - und es wird so sein, wie man es jetzt schon fühlen kann, wenn man dort am Gleis 1 steht. Ich habe dort schöne Fotos gemacht - demnächst kommt eins.
Lazy Sunday After Noon
Over
Bluefield Station Host <Blueberry fields for ever> - 16. april 2000 um 14:47:48 uhr

Die grosse letzte Stadt, die Stadt ohne Eigenschaften. Wie ein grosser, nur von einer Nachttischlampe beleuchteter Raum. Gegründet von Menschen unterwegs, die eigentlich ganz woanders hinwollen. Wolkenkratzer und eine Kruste behelfsmässiger Baracken. Die Armen bewohnen die teuerste Ware, den Boden, und diejenigen die genug Geld haben, das was umsonst ist, die Luft. Stadtteile wird es geben in denen die Vergangenheit eingesperrt ist. Aber jenseits dieser Stadtteile beginnt die Welt wie eine Explosion in Beige. Wo nichts ist kann alles entstehen. Die Stadt der Leere.
Rem Koolhaas <The Generic City> - 18. april 2000 um 11:12:04 uhr

In der alten und neuen Mitte Berlins liegt Unter den Linden das Deutsche Guggenheim Berlin. Der Ungewöhnliche Name der Ausstellungshalle offenbart ihre Initiatoren: die Deutsche Bank und die Solomon R. Guggenheim Foundation sowie den Standort Berlin. Bei dieser Zusammenarbeit handelt es sich um ein eizigartiges Joint-Venture zwischen einer Bank und einem Museum. Die Ausstellungshalle des Deutschen Guggenheim Berlin befindet sich im Erdgeschoss des 1920 erbauten Sandsteingebäudes der Deutschen Bank. Nach Entwürfen des amerikanischen Architekten Richard Gluckman entstand dort eine 510 Quadratmeter grosse, klar strukturierte Galerie. Sie steht in der Tradition weiterer renommierter Museumsbauten Glucksmans wie dem Dia Center for the Arts in New York und dem Andy Warhol Museum in Pittsburgh. Vom Ausstellungsraum führt eine Treppe zum MuseumsShop und den Cafe KAFFEEBANK, das einen Ausblick in den Innenhof der Bank bietet. Neben der Peggy Guggenheim Collection in Venedig, dem Guggenheim Museum Bilbao und den Häusern in New York ist das Deutsche Guggenheim Berlin der weltweit fünfte Ausstellungsort der Solomon R. Guggenheim Foundation. Der Standort Deutschland schlägt in besonderer Weise eine Brücke zu den historischen Wurzeln der Guggenheim Foundation. Denn ursprünglich stammt die Familie Guggenheim aus Deutschland, und Hilla Rebay, die erste Direktorin des Guggenheim Museums, emigrierte aus dem damaligen Preussen nach New York. Mit der Initiative Deutsche Guggenhein Berlin realisiert die Deutsche Bank nun einen weiteren Meilenstein innerhalb ihres Kunstkonzepts.
Deutsche Guggenheim Berlin <Unter den Linden 13 - 15> - 18. april 2000 um 11:42:09 uhr

Mag sein, dass die Kontinuität der Tradition Schein ist. Aber dann stiftet eben die Beständigkeit dieses Scheins der Beständigkeit die Kontinuität in ihr.
Walter <Benjamin> - 19. april 2000 um 11:47:21 uhr

Unsere Erörterungen lehren demnach die Realität (d.i. die objektive Gültigkeit) des Raumes in Ansehung alles dessen, was äußerlich als Gegenstand uns vorkommen kann, aber zugleich die Idealität des Raums in Ansehung der Dinge, wenn sie durch die Vernunft an sich selbst erwogen werden, d.i. ohne Rücksicht auf die Beschaffenheit unserer Sinnlichkeit zu nehmen. Wir behaupten also die empirische Realität des Raumes (in Ansehung aller möglichen äußeren Erfahrung), ob zwar (zugleich) die transzendentale Idealität desselben, d.i. daß er nichts sei, so bald wir die Bedingung der Möglichkeit aller Erfahrung weglassen, und ihn als etwas, was den Dingen an sich selbst zu Grunde liegt, annehmen. Es gibt aber auch außer dem Raum keine andere subjektive und auf etwas Äußeres bezogene Vorstellung, die a priori objektiv heißen könnte...der Raum aber betrifft nur die reine Form der Anschauung, schließt also gar keine Empfindung (nichts Empirisches) in sich, und alle Arten und Bestimmungen des Raumes können und müssen so gar a priori vorgestellt werden können, wenn Begriffe der Gestalten so wohl, als Verhältnisse entstehen sollen. Durch denselben ist es allein möglich, daß Dinge vor uns äußere Gegenstände sind.
Immanuel Kant <Transzendentale Ästhetik> - 21. april 2000 um 12:55:57 uhr

Durch die Beschleunigung der Moderne, technologisch, prozessual und medial, wie sie sich darstellt, durch die Beschleunigung aller ökonomischen, politischen und sexuellen Formen des Tauschs - durch all das, was wir im Grunde als "Befreiung" bezeichnen, haben wir eine so hohe "Befreiungsgeschwindigkeit" erreicht, daß wir eines Tages der referentiellen Sphäre von Wirklichkeit und Geschichte entkommen sind. Wir sind wahrlich "befreit", in jedem Sinne des Wortes - so befreit, daß wir durch die Geschwindigkeit (den beschleunigten Wandel unserer Gesellschaften) einen bestimmten Horizont überschritten und eine Raum-Zeit-Welt verlassen haben, in der Reales möglich war, in dem Ereignisse möglich waren, da die Schwerkraft noch ausreichte, um die Dinge einander reflektieren und auf sich selbst zurückkommen zu lassen, d.h. ihnen Dauer und Folge zu verleihen. Eine gewisse Langsamkeit, eine gewisse Distanz und eine gewisse "Befreiung" sind notwendig, damit sich jene eigentümliche Kondensation und Kristallisation von Ereignissen herstellt, die wir Geschichte nennen, und jene Verkettung von Ursachen und Wirkungen, die wir "real" nennen.
jean Baudrillard <Das Jahr 2000 findet nicht statt> - 21. april 2000 um 15:08:25 uhr

Fest steht - das Jahr 2001 findet nicht statt, 2001 also, und nicht 2000. Das war wohl eher ein Tippfehler, als irgendeine Erkenntnis.
Definitiv: 2001 finfet auf keinen Fall statt, das steht fest.
Deshalb brauchen wir nicht gleich der "Geschichte entrinnen oder oder zeit oder son Quatsch.
Beweis: BLAUFELDEN: Wer nicht dort war, sollte schweigen - oder soll ich dassa alles nochmal englisch übersetzen. Vielleicht machts wer.
Phil. Dr. Mee
Tatsachen <wat sonst> - 22. april 2000 um 23:23:43 uhr

Die okzidentale Kultur ist ein Diskurs, dessen wichtigste Informationen in einem alphanumerischen Code verschlüsselt sind, und dieser Code ist daran, von anders strukturierten Codes verdrängt zu werden. Falls die Hypothese zutreffen sollte, dann wäre in naher Zukunft mit einer tiefgreifenden Veränderung unserer Kultur zu rechnen. Die Veränderung wäre tiefgreifend, weil unser Denken, Fühlen, Wünschen und Handeln, ja sogar unser Wahrnehmen und Vorstellen, in hohem Grad von der Struktur des Codes geformt wird, in welchem wir die Welt und uns selbst erfahren. Wir sind >westliche Menschen<, weil unsere >forma mentis< von der Linearität des alphanumerischen Codes ausgebildet wurde. Sollten unsere Kinder und Enkel die Welt und sich selbst mittels anders strukturierter Codes (etwa mittels technischer Bilder wie Fotos, Filmen und Fernsehen, und mittels Digitalisation) erfahren, dann wären sie anders in der Welt als wir es sind und als es unsere Vorfahren waren.
Vilem Flusser <Krise der Linearität> - 24. april 2000 um 12:28:21 uhr

Körper, lateinisch, der; Organismus, Leib, äußere Gestalt eines Lebewesens, wahrnehmbarer Gegenstand, geometrische Figur
Ort, der; bestimmte Stelle, bestimmter Platz, kleinere Stadt, Menge von Punkten, die eine Fläche oder einen Körper darstellen und die gleichen geometrischen Bedingungen erfüllen, Gelegenheit
Raum,der; dreidimensionales gebilde,von Wänden eingegrenztes Zimmer in einem Gebäude, Gebiet, Bereich, Möglichkeit zur Entfaltung, Weltraum
virtual-station <home> - 24. april 2000 um 12:45:33 uhr

Only railspace is real space. Spacedimesions didnt existist before the realisation of railways, not even in the times of Columbus or Galilei or Messmer. Erst durch die Erfindung der Eisen-Bahn-Linien wurde der Raum zu dem, was er heute ist. Ein rasch zu durchquerender, ein transvergierender und trans szendenter. Und hier führt der Weg nach Santa Fe und Blaufelden. Die Ursachen virtueller bahnhöfe haben hier ihren Entstehungsgrund. Dazu muss man sich auf das alte Bahngleis von Blau-Felden stellen - erst und nur dann entsteht die Erkenntnis. Das gilt natürlich auch für jeden anderen vergleichbaren Ort. Fort Setzung folgt - der Esterhazy kommt zurück.
Jack Rail-way <same mail> - 24. april 2000 um 13:27:58 uhr

Alle Orte sind einer und ein Ort ist alle anderen.
Jeder Ort ist potentiell jeder andere.
An jedem Ort ist die ganze Welt zu Hause.
Jeder Mensch ist ein Weltenbürger und ein Heimatloser.
Das Örtliche ist längst Folklore.
Die Weltkultur ist überall bunt.
Der Code ist das Ende des Ortes.
www.virtual <station.de> - 25. april 2000 um 10:57:44 uhr

Eines schönen Abends heißt die Zukunft Vergangenheit.
Louis Aragon <Moralische Betrachtungen> - 25. april 2000 um 10:59:36 uhr

Eine Landschaft verfügt über keine festgelegte Richtung, keinen privilegierten Standpunkt, sie orientiert sich ausschließlich an der Wegstrecke der Passanten.
Paul Virilio <Ereignislandschaft> - 25. april 2000 um 11:05:58 uhr

Kürzlich traf ich eine Freundin, die sehr niedergeschlagen wirkte. Ihre zwanzigjährige Tochter war vor nicht sehr langer Zeit an einer Hirnblutung gestorben.
"Eigentlich war sie immer gesund", sagte sie mir, als würde sie sich für irgend ein Geschehen entschuldigen wollen. Nach längerem Schweigen fügte sie mit einem eher strahlenden Gesichtsausdruck hinzu:"Sie hat sich zur Organspende bereit erklärt, und sie haben wohl auch alle Organe verwenden können."
Das Vergessen des Körpers ihrer Tochter bereitete ihr keine großen Schwierigkeiten, weil sich ihr über so viele Föten verteiltes eigenes Fleisch und Blut in vivo erhalten hatte und neue, unbewußte Reisen angetreten war.
Schließlich war ihre Tochter nicht wirklich von dieser Welt gegangen, in die sie sie gesetzt hatte. Und gibt es überhaupt einen Unterschied zwischen der in der Gebärmutter herrschenden Dunkelheit und derjenigen dieser Welt, deren Licht ihr Kind zwanzig Jahre zuvor angeblich erblickt hatte?
Die große Dunkelheit.
pv <15.Mai 1996> - 25. april 2000 um 11:20:02 uhr

Jeder Körper ist überALL und NIRWANA.
Das Ausgeprägte und das Eigenartige haben sich erübrigt.
Der Weltkörper hat alle Facetten.
Der Code ist das Ende des Körpers.
www.virtual <station.de> - 25. april 2000 um 11:24:15 uhr

Eine Zeitlandschaft, in der die Ereignisse unversehens an die Stelle der Oberflächengestalt und der Vegetation treten, in der Vergangenheit und Zukunft aus ein und derselben Bewegung hervorgehen und ihre Gleichzeitgkeit offensichtlich zutage tritt. In dieser Landschaft, in der nichts mehr aufeinanderfolgt und in der trotzdem nichts mehr zum Stllstand kommt, legt die fehlende Dauer der immerwährenden Gegenwart den Kreislauf der Geschichte und ihrer Wiederholungen fest.
Wie sollte sich diese Perspektive, bei der kein Unterschied zwischen vorher und nachher besteht, anders begreifen lassen als durch einen Vergleich mit dem Film? Einem Film jedoch, dessen Bildfolge permanent sowohl den Anfang als auch das Ende beibehalten würde...
pv <Ereignislandschaft> - 25. april 2000 um 11:35:50 uhr

Es gibt eine Musik die alles einbezieht: die Geräusche von der Straße je nach Tageszeit, das Rücken der Stühle im Raum, ein Husten, Kindergeschrei vom Vormittag, Töne eines Präludiums, ein Violinensolo, Applaus, Orchester total, Stimmen, knisterndes Papier, eine Klospülung, Vogelgezwitscher, ein Zug in der Nacht, Chopin auf einem verstimmten Klavier,Gitarre am Lagerfeuer, wenn Haut auf Stoff sich reibt, Gras wächst, Saxophon überm Wasser, Gluckern im Abfluss, ein Schlußakkord, Sturm, Gewitter, ein leichtes Plätschern und eine große Ordnung.
susanne gerber <sus.a@kuukuk.de> - 25. april 2000 um 11:57:36 uhr

Bläulich grinst Blaufelden
Alice <im Wunderland> - 25. april 2000 um 12:28:03 uhr

Blaufelden ist mein Traum
Ives <Klein> - 25. april 2000 um 12:30:52 uhr

meiner auch
ICE <Blauer Enzian> - 25. april 2000 um 12:34:19 uhr

Bunzlau grüßt Blaufelden mit ein paar blauen Punkten
von <drüben> - 25. april 2000 um 12:39:31 uhr

Auf die Telegraphie per Draht folgte die drahtlose Telegraphie, die quasi immaterielle Übertragungung von Botschaften. Bis dahin hatte jede Botschaft einen Boten benötigt, der sie übermittelte. Ohne Schiff, Soldat, Taube, Pferd konnte keine Botschaft auf Distanzen übertragen werden, die sich dem Horizont des Sichtbaren entzogen. Seit Beginn der Telekommunikation können Bote (Körper) und Botschaft (Zeichen) separiert werden. Die Trennung von Bote und Botschaft ist das Axiom der telematischen Zivilisation. Der menschliche Körper löste sich von den Bewegungs- und Kommunikationsmaschinen. Die Seperation von Körper und Boten und Zeichenkette der Botschaft, von Körper und Nachricht, von Trägermaterial und Code ist die eigentlich grundlegende Errungenschaft unserer gegenwärtigen telematischen Kultur, die dafür verantwortlich ist, daß es uns scheint, als wäre die Welt verschwunden, weil unsere Körper in der neuen Welt nicht mehr die gleiche bedeutende Rolle spielen wie früher. Seitdem die Botschaften ohne Boten reisen, indem sie in elektromagnetischen Wellen codiert übertragen werden, seitdem Signale, Informationen, Nachrichten ohne Körper reisen, seitdem die Zeichen als körperlose Botschaften alleine reisen, und zwar um die Welt, mit einer Geschwindigkeit, die sie überall gleichzeitig sein läßt, ist die alte Welt eingestürzt. Die Seperation von Bote und Botschaft in der elektromagnetischen Welt, in der elektronischen Kultur, in der digitalen Technologie hat bewirkt, daß der Mensch als Maß aller Dinge sich selbst relativierte und damit auch die Maße der Dinge selbst. Bestimmte Wirklichkeitsformen und symbolische Ordnungen gelten durch das Verschwinden der Ferne, der Materie, der Dinge, des Körpers und der historischen körperlichen Erlebnisformen von Raum und Zeit nicht mehr...
Die Welt als digitaler Code war der Traum Descartes. Die Welt als digitales Double, wie sie in der virtuellen Realität dargestellt wird, ist das ultimative Ziel der Techno-Transformation der Erde durch den Menschen. Im entkörperlichten und entmaterialisierten, vollkommen manipulierbaren digitalen Bild ist dieses Begehren des Menschen bereits angekündigt. In einem Medium das Raum durch Zeit und Zeit durch einen binären digitalen Code darstellt, nämlich im Computer, wird die Beschleunigung vorangetrieben, die Befreiung von der natürlichen Welt. Wie die Arbeit der Landschaft, gemäß Heiner Müller, darin besteht, nurmehr auf das Verschwinden des Menschen zu warten, wie gemäß Michel Foucault der Mensch durch die neue Ordnung der Dinge verschwinden wird wie die Zeichnung im Sand am Meeresufer, wie gemäß Elias Canetti die Provinz des Menschen sich entleert, so besteht unserer Auffassung gemäß die Arbeit und das Begehren des Menschen eben darin, die Welt - so wie sie einmal war - zum Verschwinden zu bringen. Nicht der Mensch wird verschwinden, sondern die historische natürliche Welt. Diese Transformation konnte so total wirken, daß sie als Verschwinden der vertrauten historischen Welt empfunden wurde. Nicht die Welt verschwand, sondern nur die Welt und die Wirklichkeit, wie wir sie kannten, die alte Welt. Das Vertraute stürzte - daher unsere Bestürzung.
Peter Weibel <Ära der Absenz> - 26. april 2000 um 09:29:44 uhr

wanna meet you. virginally. virtually. really.
virtual virgin <virgo@virgine> - 17. dezember 2000 um 22:31:40 uhr

Bahnbrechendes in der Geschlechterfrage
Schön ist der Mann. Schön ist die Frau, die aussieht wie eine Leiche. Kann sie sich nicht in innerem oder äußerem Trasvestitentum eine Schicht Mannsein auflegen? Doch auch im Smoking mit rauher Simme und Zigarillo, auch als mathematische Denkerin, als Ministerin im androgynen Kostüm, bleibt sie eine verkleidete Leiche. Längst erlegt und erledigt in grauer Vorzeit. Sie vergnügt sich beim Totentanz als Zombie im kulturellen Gefüge. Sie tut als ob, was sie auch tut. Ihre schöne Leblosigkeit im Dienste des Lebens kann und will ihr keiner nehmen. Ob sie sich begnügt mit der Dekoration und Bemalung des Körpers und anderer Gebrauchsgegenstände, den Vasen und Tassen, Wänden und Weihnachtsbäumen, ob sie aufbricht zur großen Kunst, den Menschheitsfragen als Gretchen, Helena oder Kassandra, ihre blutleere Neigung wird hier wie dort, zu recht verkannt. Gab es nicht Hoffnung auf neues Terrain? Auf Weibliches im besonderen. Auf genuin menschliches? Runder? Sanfter? Harmonischer? Rhytmischer? Verträglicher als alles lang dagewesene? Eine Zeit außer der linearen? Eine Geschichte außer der kriegerischen? Ein Leben im Leben ohne die strafende Ausgrenzung dessen was lebt: Kind, Natur, Körper?
Das digitale Hämmern von Null und eins hat längst alles übertönt. Die weiche Rundung auf dem Bildschirm als letzter, nötiger Auslösereiz für die Ejakulation. "Erschaffe Dir Deine Traumfrau" lockt die Software und liefert die einzig zeitgemäße Leiche nach den Massengräbern. Auf- und Abrufbar. Auszuklicken nach Gebrauch. Aber es bleibt nicht bei der Frau. "Erschaffe eine ganze Welt" heißt der Imperativ. Männer sind unter sich wie nie, bei diesem gewaltigen Vorhaben.
Sie, die Zombies aus der alten Welt, bleiben zurück auf dem geplünderten, verwüsteten Planeten. Sie werden nicht mehr gebraucht im Cyberspace, wo der Mann den Klon küßt vor dem Bildschirm seiner grenzenlosen Welten.
virtual <gender> - 26. april 2000 um 10:11:04 uhr

www.zkm.de
Zentrum für Kunst und Medien - 27. april 2000 um 10:01:02 uhr

g
#arlb<
+ sn,ps,
wefM nlr <w#fköl+üobhj> - 31. märz 2001 um 19:24:54 uhr

we agree in everything thats thinkable
Do you agree
do You
do
I agree <you agree> - 27. april 2000 um 23:05:34 uhr

thinkable - sinkable - gesunken
thinkbar - sinkbar - unsinkbar
denkbar - drinkbar - erthunken
to think - thank - thunken
to drink - drank - drunken
ocean - bar im zweiten waggon rechts
tita <nic> - 28. april 2000 um 11:32:52 uhr

Die Legende, sie wird mehrere Autoren zugeschrieben, ist mir in verschiedenen Versionen ezählt worden und so werde ich sie neu zusammensetzen im Gedächtnis und hier so weitererzählen. Die Legende berichtet von einem Maler, Zeichner, Kartographen, der vom König den Auftrag erhält eine Karte des Landes anzufertigen. Er macht sich an die Arbeit und erstellt eine Karte, die das Land abbildet. Die Freude ist groß, aber der König möchte eine noch genauere und größere Karte seines Landes haben. Der Kartograph erstellt eine Karte die so groß ist wie der Hof des Schlosses. Als die anfängliche Bewunderung abgeklungen ist, will der König eine noch größere Karte mit noch genaueren Einzelheiten. Dann eine noch größere und sofort. Letzlich soll die Karte genau so groß sein und so detailiert wie das Land selbst mit allen Einzelheiten. Mit unerhörtem Aufwand wird die Karte hergestellt und ausgebreitet und das Land war verschwunden.
der Kartograph <everywhere> - 1. mai 2000 um 12:12:18 uhr

Der Diskurs selbst wird ästhetisch.
Christian <Matthiessen> - 1. mai 2000 um 12:22:49 uhr

Obwohl der Körper des Menschen in vieler Hinsicht nicht optimal ausgestattet ist (z.B. für den aufrechten Gang), können wir keine weiteren Evolutions- und Anpassungsspielräume feststellen. Die Ausdifferenzierung des Körpers scheint zum Ende gekommen. Im Gegensatz dazu ist das menschliche Gehirn, besonders die Großhirnrinde noch plastisch und entwicklungsfähig. Die Evolutionsgeschichte verläßt den Körper und schreitet fort in der Cerebralisierung.
Körper <Los> - 1. mai 2000 um 12:38:43 uhr

Der gepflegte, fit gehaltene, gesunde und schöne Körper, der immer mehr durch gezielte Stimulanzien, chemische Mittel und medizinische Eingriffe zu einem künstlichen Gegenstand der Sorge wird, mag ein Übergangsphänomen darstellen, bis man sich an die virtuellen Körper und ihre Steuerung gewöhnt hat, bis man Erlebnisse in der virtuellen Welt für gleichwertig mit solchen in der realen Welt hält. Vorläufer dazu könnten all die künstlichen Erlebniswelten und Freizeitparks sein, in die besonders die Kinder gedrängt werden, während die Realitätssüchtigen noch den Thrill in Ereignissen suchen, die den Tod heraufbeschwören und mit ihm spielen.
Florian Rötzer <Digitale Weltentwürfe> - 2. mai 2000 um 10:42:01 uhr

das rauchzeichen ist ein code
und das männchen auf der klotüre
die basensequenz in der doppelhelix
spricht codiert
das morsealphabet
die laute der sprache
körper und gesten
gerüche
markieren jahreszeiten
gefahr und sexualität
die kleidung
verschlüsselt und transportiert
information
der gesang der vögel
und der rote bauch des stichlings
trägen bedeutung
der lackierte fingernagel
der ehering
der unglaubliche hut
der schwarzwälder tracht
buchstaben
worte und syntax
hormone
transmitter
rns
bücher
bilder und filme
eine verbeugung
ein geschenk
ein kuss
die endlose reihe der zahlen
der pixel
null oder eins

der code <und der tod> - 2. mai 2000 um 11:04:50 uhr

Lagerhaus wird geschlossen
Blaufelden. Keine Fusion sondern Straffung des Geschäftes ist die Devise der
genossenschaftlichen Getreide- Obst und Gemüse-Erfassungsstelle GEOGE
Blaufelden. Die Lagerhausgesellschaft hat zwar verschiedentliche Sondierungen
hinter sich gebracht, stand einmal auch schon beinahe vor einer Fusion, ließ
diese dann aber in letzte Stunde platzen. Nun wird die Gesellschaft nach dem
Lager Brettheim im Jahr 1998 ein weiteres Lager schließen. In Wallhausen
kann beim Lagerhaus künftig nicht mehr angeliefert werden. 37 000 Tonnen
landwirtschaftliche Güter bewegte die Genossenschaft im vergangenen Jahr.
Dabei sank allerdings der Umsatz um gut drei Prozent auf 23, 2 Millionen
Mark. Eine Dividende kann das Unternehmen schon im dritten Jahr nicht
bezahlen. Die geringen Gewinne von 25 000 Mark wandern in die Rücklagen
blau <felden> - 2. mai 2000 um 22:41:53 uhr

Eine Gleichsetzung von "Code" und "Text" fände ich nicht sinnvoll: Ein Text
besteht aus Code bzw. ist eine Abfolge von Codes. (Benutzt man die
Terminologie der strukturalistischen Sprachwissenschaft nach Saussure und
Jakobson, so situiert sich der Code auf der paradigmatischen Achse [der
Selektion] und der Text auf der syntagmatischen Achse [der Kombination].)


florian <cramer> - 3. mai 2000 um 10:14:34 uhr

Sehr geehrter Herr Mehdorn!
Aus dem Dorf, in dem meine Mutter wohnt, kommt man nicht mehr heraus, wenn man alt, arm und ohne Auto ist.
Immerhin gibt es dort, wo keine Bahn mehr fährt, auch keine Probleme mit der Bahn. Die gibt es dafür auf den Rennstrecken zwischen den kapitalen Business-Orten, wo Ihre rollenden Geschosse mit dem Flugzeug konkurrieren sollen, Herr Mehdorn...Als kürzlich in Brühl ein ganzer Zug durch die Vorgärten der Anwohner raste, da sprachen Sie, Herr Mehdorn, gleich von >menschlichem Versagen<. Es hieß, der Lokführer sei von Liebeskummer geplagt gewesen...Dass Ihr Managment ohnehin eher in der virtuellen Welt zu Hause ist, konnte ich kürzlich feststellen, als ich im Interregio eingepfercht wie ein Hering einen Verwöhn-Fahrplan für Körper und Seele studieren durfte. Vielleicht sollten Sie überhaupt auf eine virtuelle Bahn umsatteln: zum Beispiel ein Bahnspiel im Internet gründen und an die Börse bringen?
Robert Kurz, Nürnberg <SZ Magazin No.18> - 5. mai 2000 um 09:24:45 uhr

Die Heinrich Böll Stiftung lädt ein zur Tagung:
Die Informationsgesellschaft mitgestalten!
Am 26. und 27.Mai 2000
auf der Galerie der Heinrich Böll Stiftung,
Hackesche Höfe,
Rosenthalerstr.40/41
10178 Berlin
Die Neuen Medien verändern alle Bereiche unserer Lebenswelt tiefgreifend: Arbeit, Bildung, Freizeit, Konsum, Kommunikation und nicht zuletzt die Politik. Der Übergang zur Informations- und Wissensgesellschaft muß demokratisch gestaltet werden. Wir brauchen ein neues Leitbild für die vernetzte Gesellschaft des 21.Jahrhunderts. Auf dieser Tagung gründen wir ein Netzwerk politisch engagierter Menschen, die sich für die Nutzung der Informations- und Kommunikationstechnologien zugunsten einer nachhaltigen, solidarischen und gerechteren Gesellschaft einsetzen wollen. Hierzu laden wir alle ein, die interessiert sind, an den Diskussionen und Initiativen des Netzwerks mitzuwirken.
Heinrich Böll Stiftung Berlin, z.Hd. Olga Drossou <drossou@boell.de> - 5. mai 2000 um 09:42:37 uhr

das SZ-Magazin ist eine Beilage der Süddeutschen Zeitung
E-mail Adresse <redaktion.szmagazin@sz-magazin.de> - 5. mai 2000 um 09:47:07 uhr

Grenouille ist pfoui
Strauss ist raus
sein Geist bescheist
statt Wie/ssen zu genießen.
Redundanz gelingt im Tanz
neeue Medien - neue Mädjen
neue Menschen - neue Buben
Iloveyougene erflattern den Früh
Ling
Grenouille <Selbst, -kritisch> - 7. mai 2000 um 09:56:04 uhr

AUSSTELLUNG/ "Virtual Station" in Blaufelden

Vom Ende von Körper und Ort
Projekt der Gerbers ist auch eine Liebeserkärung an "eigenwillige Orte"

Im Norden des Landkreises Schwäbisch Hall findet sich ein Beitrag zum Projekt "Kunst Region Bahn", der über seinen Ursprungsort weit hinausweist. Letztlich ist die Arbeit von Susanne und Jan Gerber im Bahnhof Blaufelden auf einige Plakate beschränkt. Sie verweisen auf eine "Virtual Sation", die man im Internet besuchen kann.
Blaufelden...Susanne Gerbers Thema ist das Ende des Körpers und des Ortes. Dazu hat sie auf www.virtual-station.de einen einführenden Text gestellt, der vom Körper als einer Materialität spricht, aber auch einem Aktionspotenzial und schließlich als etwas Historischem. Über den Ort als Schauplatz des Körpers heißt es: "Das Örtliche ist längst Folklore. Jeder Körper ist ein Tummelplatz des globalen Zirkus". Was sich verschiedene große Geister der Vergangenheit zu dem Komplex gedacht haben und was jüngeren, oft auch spasshaften Denkern dazu durch den Sinn geht, ist in den derzeit knapp hundert Kommentaren des sich fortschreibenden Textes nachzulesen. Einen erklärenden Kommentar geben Susanne und Jan Gerber gleich selbst: "Blaufelden ist überall" (22.3.). Es ist ein wenig markanter, austauschbarer Ort inmitten der Landschaft. Und doch könnten Orte wie Blaufelden eines Tages, wenn aller konstruierter Sinn zusammenfällt, alle entfernten Orte ihre Wichtigkeit verlieren, zu unverwechselbarer Bedeutung kommen. Das ganze Projekt versteht Susanne Gerber als Liebeserklärung an Blaufelden. Und einige, die sich "Blaufeldener" nennen, verstehen das und laden sie und alle anderen ein, sich hierher zu getrauen. Auch in Limerickform wird über die Örtlichkeit sinniert; eine gewisse Mrs.Hothrow ist am Werk (21.3). Unter dem 30.3. (dieses Buch liest sich nämlich nach Daten statt nach Seiten) kommt Heinrich Heine mit der Feststellung zu Wort "Durch die Eisenbahn wird der Raum getötet" - noch der unmittelbarste Bezug zum ursprünglichen Gesamtthema der Kunstbahnhöfe-Aktion. Ansonsten geht es eher theoretisch zu. Weiterhin trifft man auf Kant mit seiner "Tranzendentalen Ästhetik" (21.4.),Walther Benjamin (19.4.) und Stephen Hawking (8.4.), um nur einige Beiträge in diesem zeitenübergreifenden Kunstgespräch zu nennen. Für das gewählte Thema ist das Internet das konsequent gewählte Medium. Die virtuelle Realität stellt in Susanne Gerbers Sicht einen Ort dar, der kein Ort ist. Hier kann der (Text-)Körper außer sich sein, über sich hinauswachsen. Ziel ist es, das literarische Experiment auch in anderen Kunstzusammenhängen vorzustellen und es tatsächlich in die traditionelle Buchform zu überführen. Wenn schon Körper und Räume sich auflösen, soll wenigstens die Literatur ihren sicheren Ort haben - sofern das kein Wiederspruch ist.
Sonja Jaser <Hohenloher Tagblatt> - 7. mai 2000 um 19:27:00 uhr

IG: Und wenn man neue Modelle erfinden würde?
JB: Jeder erfindet neue Modelle...
IG: Wenn man ihre Texte liest, hat man weiger den Eindruck von hypothetischen Modellen als von sehr bestimmten, absoluten und allgemeingültigen Erkenntnissen...
JB: Ich spreche von Hypothesen insofern als es sich um Herausforderungen handelt. Um aber eine Herausforerung annehmen zu können, muß man ernsthaft sein. Es geht mir nicht darum zu fragen oder eine Hypothese aufzustellen, das ist der taditionelle, einfache, softe Weg. Mir ist der harte Weg lieber, ohne daß ich mir Illusionen über den Wahrheitsgehalt mache, denn diese Texte stellen keine Wahrheiten dar.
Isabelle Graw/Jean Baudrillard <Wolkenkratzer 6/87> - 7. mai 2000 um 19:40:09 uhr

Ab der 1. Mai-Woche
Der Katalog zur KunstRegionBahn

Ab der 1. Maiwoche wird der im Verlag Paul Swiridoff erscheinende Katolog zur Megaausstellung "KunstRegionBahn 2000" verfügbar sein.
Der Katalog erscheint in einer Auflage von 2500 Exemplaren (88 Seiten, durchgehend vierfarbig) und kann sowohl im Buchhandel oder direkt beim Verlag Paul Swiridoff erworben werden (www.swiridoff.de). Das auch als "größte Plastik der Bundesrepublik" deklarierte Projekt "KunstRegionBahn 2000" umfasst 27 Bahnhöfe entlang der 241 km langen Bahnstrecke Heilbronn-Crailsheim-Lauda-Heilbronn und endet am 17./18. Juni mit dem Finale "Kreativmeile 2000" in Heilbronn.
Hohenlohe Trends <www.hohenlohe2000.de> - 7. mai 2000 um 19:59:05 uhr

Hiroshi Sugimotos Fotografien treiben stets ein Spiel mit der Zeit...Die Zeit, die er porträtiert, ist vielseitig und vielschichtig. Die Welt hat mehr als eine Geschwindigkeit, und oft überschneiden sich mehrere an einem Ort. Sugimotos Fotografien sind überall von einer temporalen Schichtung und Faltung gezeichnet...Besteht ein Zusammenhang zwischen Wachsfigur und Grausamkeit? Wenn die Malerei traditionell die Erhöhung des Objekts betrieben hat, dann könnte man der Wachsmodellierung die Funktion der Erniedrigung zuschreiben. Das Gemälde sublimiert, das Wachs desublimiert den menschlichen Körper. Die Malerei ist - wie das Individuum selbst - stets bestrebt, den Körper und das Ego-Ideal zu einer einheitlichen, siegreichen Imago zu verschmelzen. Bei der Übersetzung des gemalten Portäts in die Sprache des Wachses kollidiert diese aufstrebende, idealisierende und tröstende Konzeption mit ihrer eigenen Negation, da die Wachsfigur das Ego-Ideal nur unter dem Aspekt der Vergänglichkeit und des Zugrundegehens unterstützen kann...Das Wachsmuseum ist eine der ersten Institutionen, in denen der Besucher eingeladen ist, seine eigene Modernität in all ihrer körperlichen und subjektiven Bedingtheit zu begutachten. In der Moderne vollzieht sich die schrittweise Erosion des "zweiten Körpers", die von der Wachsfigur als Zerfall und Erniedrigung der idealen Imago allegorisiert wird. Seines traditionellen Symbolgehalts beraubt, tritt der Körper in eine neue geschichtliche Phase: bar aller Werte, beschränkt auf die fragile materielle Exsistenz, ist er aller großen und edlen Aspirationen unfähig geworden...Was bleibt ist ein seltsam entleertes Szenenbild. Der Körper übersteht die Begegnung von Wachsfigur und Kamera, aber er verliert das Bewußtsein. Um dieses leere Zentrum entspinnt sich ein bizarrer Dialog zwischen zwei historisch analogen Repräsentationsmaschinen - Wachskunst und Fotogrfie - die miteinander verbunden automatisch weiterlaufen. Als ob der Anrufbeantworter von x mit dem Anrufbeantworter von y sprechen würde, während x und y abwesend sind. Diese amouröse Affäre, diese verkuppelte Sevomechanik, wird auf einer Bühne vollzogen, die das menschliche Subjekt geräumt hat.
Die in Sugimotos Kunst präsentierte Umwelt enthält Objekte, die unterschiedlichen Zeitschichten angehören. Es gibt mehrere Arten der Zeitcodierung mit objektspezifischen Geschwindigkeiten und Rhytmen, indem er die Fotografie mit der antiquierten Kunst des Wachskabinetts kombiniert. Keine Momentaufnahme, kein Subjekt, keine Fotografie, sonder eine Archäologie des historischen Subjekts, maskiert als die Archäologie der Objekte.
über Hiroshi Sugimoto <Norman Bryson> - 9. mai 2000 um 11:20:15 uhr

ABER so ein menschenkörper ist ja zäh und lässt sich nicht so einfach auseinanderreißen, selbst Pferde (!) haben die größte Mühe. Und so blitzten bald die Dolche auf und stießen zu und schlitzten auf, und Äxte und Schlagmesser sausten auf die Gelenke herab, zerhieben krachend die Knochen. In kürzester Zeit war der Engel in dreißig Teile zerlegt und ein jedes Mitglied der Rotte grapschte sich ein Stück, zog sich, von wollüstigen Gier getrieben, zurück und fraß es auf.
Eine halbe Stunde später war er in jeder Faser vom Erdboden verschwunden..............
Als sie es dann wagten, verstohle erst und dann ganz offen, da mussten sie lächeln. Sie waren außerordentlich stolz. Sie hatten zum ersten Mal etwas aus Liebe getan.Und das im achtzehnten Jahrhundert, als in Frankreich eine Mann lebte, der zu den genialsten und abscheulichsten Gestalten dieser an abscheulichen Gestalten nicht armen Epoche gehörte. Und da sind wir wieder.
Ol Fuck Torio <Grasse> - 9. mai 2000 um 21:00:23 uhr

wenn einmal
der filmstill
spricht mit dem film
und barbie sehnt sich
nach ihrem abziehbild
das der ferngesteuerten
miss germany gleicht
um sich am täglich
wiederkehrenden
ersten mai
zu vermählen mit
ganzen hundertschaften
von keanu reeves
fruchtlos und furchtlos
denn das leben
geht weiter
in vitro
und die seele
hat dauerquartier
beim bildhübschen psychologen
der online warm herüber lächelt
heute noch
oder schon gestern
der geist flattert
durch dem kabelwald
oder erstickt in
den verstopften rohren
der kanalisation
dafür tanzen die puppen
bis in alle ewigkeit
mit tönernen füßen
und geschmeidigen
latexhüften
der körper ist auf dem sprung
dem absprung
in intergalaktische rotation
die grünen werden blaß
und ein virtueller magen
kotzt vor sich hin
künstlich lächelt
die kunst
die gunst
und das artefakt
knackt
wenn einmal
der filmstill
spricht mit dem film
körper <unter sich> - 10. mai 2000 um 20:11:55 uhr

2.05.00 10 Uhr
-17 Uhr
HU, Hauptgebäude
Senatssaal
Unter den Linden 6
Wissenschaftliches Kolloquium
"Wissenschaftliche Konstruktion des Körpers. Dialoge über Disziplinen"

Referent: Helga Satzinger, TU Berlin; Hilge Landweer, Berlin; Ingeborg Reichle, HU; Elvira Scheich, TU
Berlin
Veranstalter: HU, Zentrum für Interdisziplinäre Frauenforschung (ZiF)
Informationen: HU,ZiF,
30882 304 oder 301


Körper - 12. mai 2000 um 19:31:58 uhr

an sich
Ansicht - 12. mai 2000 um 19:27:38 uhr

virtual-station jetzt als T-Shirt!

das Emblem, Text, Textauszüge nach Wahl, Fotos von Blaufelden

Kunstdruck
auf T-Shirt S,M,L,XL,XXL
auf Sweetshirt S,M,X,XL,XXL
aus Achselhemd S,M,L,XL,XXL
auf Schildmütze
auf Slip S,M,L,XL,XXL
aus Boxershorts S,M,L,XL,XXL
auf Bettwäsche
auf Tasse
auf Mousepad
auf Stoff- oder Plastiktasche
auf Seidenschal
auf Gardine oder Paravent
auf Kissenhülle
auf Badehandtuch
als Plakat A3,A2,A1,A0
als Fahne

virtual-station is everywhere!

zu bestellen bei:

virtual shop <sus.a@kuukuk.de> - 11. mai 2000 um 12:43:37 uhr

quite serious!

price: 100.-DM je KUNSTdruck + Kosten für das Trägermaterial

Achtung! Wertanlage! Tendenz steigend!
susanne gerber <sus.a@kuukuk.de> - 11. mai 2000 um 12:50:29 uhr

Das Internet ist ein textbasiertes Medium. Was nicht heißt, daß es als geschriebene Sprache (in irgendeiner Sprache) in Erscheinung treten muß. Die Programmiersprache kann genauso gut Bilder, Filme, Musik, gesprochene Sprache und alle erdenklichen Kombinationen davon generieren. Arbeitet man also im Internet mit literarischer Ambition, so steht man in literarischer Tradition, die jedoch im neuen Medium neue Qualität entfaltet. Das geschriebene Wort, der formulierte Gedanke sind augenblicklich global präsent und verfügbar. Was noch lange nicht heißt, daß die ganze Welt mitliest, oft noch nicht einmal, daß überhaupt jemand auf der Welt das Geschriebene liest. Es sind durchaus Anstrengungen nötig sich Aufmerksamkeit zu verschaffen. Dennoch besteht das Potential der Weltöffentlichkeit und das Potential eines globalen Dialoges. Die Literatur ist entblößt, aufgerissen, verfügbar, auch wenn sie sich dann wieder keusch in tradierter Manier in zwei Buchdeckel kleidet. Die Tatsache daß weltöffentlich geschrieben werden kann, hat jedes Schreiben verändert.
virtual <reflexion> - 12. mai 2000 um 11:34:09 uhr

Sex mit Heidegger 11. Mai 2000, Nr. 20, Seite 49.
zeit - 12. mai 2000 um 19:25:46 uhr

the actor acts on an empty stage and the actress is washing his shirts behind stage.
act as <act can> - 16. mai 2000 um 22:26:26 uhr

and if there is no body and no space and soul is on its way somewhere, perhaps in a song, what´s abaout love then?
virtual <love> - 16. mai 2000 um 22:09:46 uhr

I got the blues
I got the blues
I got the bluefield very blues
and when tonight
the sun went down
the night came blue
and I missed you
I got the bluefield very blues
I got the blues
I got the blues
some <blue music> - 16. mai 2000 um 22:21:35 uhr

körperlos wie eine Elfe schwebte sie durch den Raum...
märchen <haft> - 20. mai 2000 um 09:13:06 uhr

virtual-station ist selbst so wie das wovon es handelt
virtual station <itself> - 20. mai 2000 um 09:31:06 uhr

blaufelden heißt blaukörper
bahnkörper auf dem gleiskörper
blaukörperfelden liegt bei blaufelden
blaue felder sind rapsfelder
blaue körper sind rapskörper
rapsblau ist rapsblau ist raps blau ?

bahnkörper <HA> - 21. mai 2000 um 12:42:49 uhr

da da
da
dada <ismus> - 21. mai 2000 um 15:02:00 uhr

In der raumlosen Zeit, in der nicht mehr verkörperten Ausdehnung und dem unvermeidlichen Kollaps ist der Dada-ismus gegenstandslos geworden, sozusagen verlorene Liebesmüh: wo kein Ort ist, hilft auch kein DA und schon gar kein DA DA.
einmal kunstgeschichte <und zurück> - 21. mai 2000 um 15:12:58 uhr

orte. räume. Have you ever felt like an answering machine?
Angucken: http://members.tripod.de/intersusi/index.htm
daphne clasen <d_clasen@yahoo.com> - 15. august 2000 um 00:13:35 uhr

...eher ein Kaninchenbau in den man versehentlich gefallen ist...
Alice im <Wunderland> - 3. september 2000 um 23:23:52 uhr

stop the train, i want to get off
choo <choo> - 23. oktober 2000 um 19:11:27 uhr

Der Ost-Geist wird nicht sterben, solange wir noch leben.
i.A. der Aktion roter kampf international
Ricardo Mueller <held-der-arbeit@udssr.ddr> - 14. november 2000 um 14:57:50 uhr

JETZT Babywäsche mit Orginal "Virtual-Station" Aufdruck. Für unsere lieben Kleinen. Körperbetont. Spacig. Kunst am Body. Da vergessen wir schnell das Theater um die in Vitro Befruchtung und die Implatation in die Schweinegebärmutter in Nährlösung. Süß ist es jetzt trotzdem geworden das Baby. Besonders süß natürlich in den Babyklamotten von? Virtual-Sation! Richtig!
kuukuk <kuukuk@kuukuk.de> - 17. dezember 2000 um 22:27:20 uhr

http://www.blaufelden.de
blau felden <blau@felden.de> - 21. januar 2001 um 01:58:33 uhr

...sehr sehr nette idee! nur mit der typo hab ich ein bisschen probleme, vielleicht kann man die noch netter setzen?
bei anfragen einfach zurückmailen! tschüüsss
DAGIII <roehm-d@hfg-gmuend.de> - 28. april 2001 um 23:26:12 uhr

Der Körper reicht nicht sich selbst.
Das geschriebene Wort klingt weiter als die erhobene Stimme.
Der Code ist das Ende des Körpers.
Der Code ist das Ende des Ortes.
Steigen Sie ein.
Gehen Sie auf die Reise.
Virtual-Station ist überall.
virtual-station <virtual@station> - 18. mai 2001 um 00:53:49 uhr

http://www.virtual-station.de
www <www@de> - 18. mai 2001 um 00:56:21 uhr

wenn das leben wirklich nur im virtuellen raum besteht. wo ist denn dann? was ist der virtuelle raum? wo bin ich? was bin ich? bin ich echt?
das ewige leiden der postmoderne. der ewig andauernden teenagertage. das ewige leiden der exzentrischen existenz im realen unrealen. das absolute. das unberechenbare. das grausame. verzweiflung ohne grenzen nimmt raum ein. auch viruellen. jetzt.
pablo_held-arbeit <paul@buntzel.de> - 31. januar 2003 um 01:36:30 uhr

Liebe Frau Gerber,
als Vernissagentermin für KS-Tüten hat sich 3.5.,19 Uhr herausgebildet. Ist das bei Ihnen o.k.?
Herzlichen Gruß Otto Rothfuss
Rothfuss <kiss.untergroeningen@t-online.de> - 26. februar 2003 um 18:50:32 uhr

der virtuelle ort ist jener mit der größten konzentration.
chris <mudir@gmx.at> - 13. februar 2004 um 17:36:27 uhr

der virtuelle raum ist ein raum wo das körperliche nicht mehr verortet ist,
weil kein er kein ort ist, an dem der körper raum zu greifen vermag.
anders ist es mit der liebe,
sie kann zwar vom körper und auch vom ort besitz ergreifen,
sie braucht beides aber nicht notwendig.
die liebe reicht sich selbst.
sie vermag den virtuellen raum gleichmäßig erfüllen,
sie mag sich verdichten,
bis zu solcher konzentration,
daß aus dem virtuellen raum,
körper und ort drängen,
geschaffen, sprich realität zu werden.

jason <arch.schick@utanet.at> - 17. oktober 2004 um 11:34:23 uhr